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Güterbahn

104 Bytes hinzugefügt, 07:43, 9. Dez. 2009
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Mit der '''Güterbahn''' kann man sich unter Umständen auch als Mensch fortbewegen – indem man vom Lokführer mitgenommen wird oder eben als blinder Passagier reist.
Ersteres ist z. B. in Teilen [[Russland]]s bekannte Praxis, das sogenannte ''train hopping'' oder ''freighthopping'' (engl.) vor allem aus den [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]].
== „train hopping“ ==
<!--Es handelt sich dabei um Level #2 des Trampens.
-->Das Aufspringen auf Güterzüge ist in [[Europa]] nicht verbreitet und man verliert relativ gesehen mehr Zeit mit dem Auf- und Umsteigen, Finden des Zuges usw., da z.&nbsp;B. durch weniger weitläufige Besiedlung kürzere Strecken vorzufinden sind und man so kleinere Teilstrecken fährt.<br />
Da das ganze Güterbahnsystem nicht auf Passagiere ausgelegt ist, hat die Fortbewegung mit der Güterbahn für den Reisenden so ihre Schwierigkeiten und Gefahren. Es gibt praktisch keine Sicherheitsvorkehrungen für menschliche Mitfahrer – man muss selber auf sich achtgeben; auch für die Beschaffung nötiger Informationen muss man sich natürlich mehr selber Gedanken machen.
<!--Es ist sehr schwierig und aufgrund hoher Geschwindigkeiten gefährlich.-->
=== [[Ausrüstung]] ===
Essenziell wichtig ist winddichte [[Kleidung]], je nach [[Wetter ]] eventuell noch eine Decke, Handschuhe, Schal, Sturmmaske, ... – was eben verhindert, dass der Fahrtwind an den Körper kriecht; man unterschätzt leicht die Gefahr, in dem ständigen Fahrtwind auszukühlen.
Da es ab und an nötig wird zügig durch die neben Bahnanlagen übliche Wildnis zu brechen, ist eine robuste äußere Kleidungsschicht und festes Schuhwerk von Vorteil. Dunkle (Boden-)Farben (bei der obersten Kleidungsschicht) sind sehr zu empfehlen um nicht aufzufallen. Beachte, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ordentlich schmutzig wird (Ruß, Rost, Wagenschmiere, ...).
Es ist vorteilhaft, einen [[Gehörschutz]] dabei zu haben.
Es ist hier noch wichtiger als beim [[Trampen]], dass das [[Gepäck]] gut handhabbar in einem Stück ist, um z.&nbsp;B. schnell reagieren zu können, wenn man auf dem falschen Zug ist und dieser losfährt...Eine (kleine) [[Taschenlampe]] kann hilfreich sein, da Güterzüge in der Regel meist nachts fahren – z.&nbsp;B. beim Lesen von Frachtscheinen oder ähnlichem, wenn diese z.&nbsp;B. auf dem sonst einigermaßen beleuchteten Rangierbahnhöfen im Schatten (eines anderen Wagons) sind.[[Funkgerät]]e zum Mithören des [[:wikipedia:Rangierfunk|Rangierfunk]]s können hilfreich sein, um beispielsweise schneller passende Züge zu finden. (Die Deutsche Bahn verwendet für den analogen Zugfunk Spektralbereiche im Mikrowellen- (sogenanntes ''H''-Band um 460&nbsp;MHz) und dem Ultrakurzwellenband (Bänder A bis G); zunehmend kommen jedoch europaweit interoperable digitale Systeme nach [[:wikipedia:GSM-R|GSM-R ]] zum Einsatz.)
=== Sicherheit ===
Der Aufenthalt in und auf Güterbahnanlagen verlangt dir viel [[Sicherheit]]sbewusstsein ab. Da die Anlagen nicht auf menschliche Passagiere und Idiotensicherheit ausgelegt sind, musst du selber nötiges Wissen und Bewusstsein haben. Unterschätze nicht die Kräfte, die hier am Spiel sind – tonnenschwere Stahlgerätschaften sind stärker als ein Bisschen menschlicher Glieder und Knochen – auch wenn sie sich langsam bewegen.<br />
Wenn ein Güterzug erstmal fährt, hält er auch nicht wieder auf Wunsch an. Mit der falschen Kombination von Ausrüstung und [[Wetter]] könntest Du z.&nbsp;B. auch einfach im stundenlangen Fahrtwind auskühlen und vielleicht erfrieren...Vorsicht auch mit den Stromversorgungseinrichtungen (Oberleitungen, Stromschienen); z.&nbsp;B. beim Besteigen offener Güterwagen oder der oberen Ebene doppelstockiger Wagen kommt man eventuell Oberleitungen gefährlich nahe.
(Längere) Tunnel können bei Loks mit Verbrennungsmotor problematisch sein; ein angefeuchtetes Tuch über Mund und Nase soll helfen.
==== Frachtscheine ====
können bei der Suche eines passenden Zuges sehr wesentlich helfen. Es sind Zettel, die an der Seite der meisten Wagons in einer speziellen Halterung angebracht sind und Absender, Empfänger, Leitungswege, befördertes Gut, Datum und dergleichen Interessantes erzählen. (Achte auf das Datum, um zu sehen, ob die Informationen aktuell sind.)
Bei Containerzügen gibt es in der Regel zumindest nicht an jedem Wagen einen Frachtschein; oft gibt es nur einen für den gesamten Zug – z.&nbsp;B. am vordersten Wagen.
==== Beförderungsdokumente ====
An fertig zusammengestellten und überprüften Zügen hinterlassen die Rangierarbeiter oft einen Umschlag mit wichtigen Informationen zum Zug für den Zugführer. Diese werden in der Regel am ersten Wagen z.&nbsp;B. in den Kupplungshaken geklemmt oder mit einem Schotterstein beschwert auf dem Trittbrett oder ähnlichenorts abgelegt.
==== Fahrpläne ====
=== Aufspringen, Abfahrt ===
Hast Du den passenden Zug gefunden, so gilt es eventuell noch ein paar Gedanken auf die Auswahl des Wagons zu verwenden. Man kann z. &nbsp;B. besonders in der [[Winter|kalten Jahreszeit]] darauf achten, dass er eine möglichst windgeschützte Ecke bietet.
Wenn sich ein Zug erstmal in Bewegung setzt, bleibt dir kaum mehr Zeit, als bis er etwa eine Wagenlänge oder so zurückgelegt hat, bevor er zu schnell ist, um noch aufspringen zu können; ähnliches gilt für das Abspringen.
Bei Halt ist besondere Wachsamkeit geboten, da die Gefahr entdeckt zu werden am größten ist – erst recht an einer beleuchteten Stelle wie einem Bahnhof.
Es kann ratsam sein bei Halt absprungbereit zu sein und ggf. Gehörschutz abzunehmen. Achte auf Fahrzeuge, die auf Nebengeleisen vorbeifahren, und auf Personal, das den Zug / die Züge entlanggeht. Wenn der Halt eventuell geschieht, weil man bereits entdeckt ist, so gilt es dies jetzt zu erkennen und zu verschwinden. (Gab es Vorkommnisse, bei denen Du wahrscheinlich hättest entdeckt werden können? Ist der Haltegrund anderweitig plausibel – z. &nbsp;B. wegen eines roten Signales? Falls nicht: Steigt der Lokführer aus oder geht jemand anderes den Zug ab? Achte auch auf eventuelle naheliegende Stellwerke.)
=== Abspringen ===
=== Personal ===
Während sich die Arbeiter auf Rangierbahnhöfen in USA wohl oft als sehr hilfreich zeigen (beim Auffinden eines passenden Zuges oder auch dem Vermeiden von Polizeikontakt), scheinen sie sich z.&nbsp;B. in [[Deutschland]] mehr mit ihrem Arbeitgeber und Recht und Ordnung zu identifizieren und sind daher eher zu meiden. Begegnungen auf den Rangieranlagen sind meist zunächst nicht so schlimm – man wird des Platzes verwiesen oder so –, wenn man sich aber mehrmals erwischen lässt, so rufen sie durchaus nach der Polizei.
Wird man auf einem (fahrenden) Zug gesehen, so wird dieser durchaus angehalten um einen zu entfernen – durchaus auch mit Hilfe der (Bundes)Polizei.
Allgemein scheint das Betreten von Gleisanlagen für Arbeiter auf Rangierbahnhöfen kein so strenges Tabu, wie es für Personal an Personenbahnhöfen zu sein scheint.
=== USA ===
Das (illegale) Reisen mit Güterzügen hat hier die weiteste Verbreitung und große Kultur.
Durch die viele Jahrzehnte lange Kultur haben sich auch Repressionsorgane z.&nbsp;B. mit eigens abgestellten Polizeibeamten an den Bahnhöfen (engl. ''bull'') und Kontrollen speziell darauf eingestellt.
Das Schienennetz ist gut ausgebaut und bietet lange Strecken. Die Güterbahn stellt oft eine der brauchbarsten Möglichkeiten dar, aus großen Städten herauszukommen.
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